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Über Ellin Anderegg

Bereits als Kind ist sie kreativ und zeichnet gerne. Als sie 23 war, musste sie für eine Operation 3 Wochen ins Spital. Um sie etwas aufzuheitern, erfüllten ihre Eltern ihr einen Herzenswunsch: eine Spiegelreflexkamera mit zwei Objektiven. Zunächst nimmt sie Blumen und Tauben auf, dann erste Versuche in der Modefotografie, als Models mussten damals ihre Cousinen herhalten. Es spricht sich herum, dass sie gut fotografiert und so erhält sie immer wieder kleinere Aufträge. Später ist sie selbst als Model bei der Time Model Agency unter Vertrag. Ihre kreative Ader kann sie indes besser als Fotografin ausleben; sie erhält die Chance, mit Models bei Time zu arbeiten. In der Zwischenzeit schliesst Ellin Andregg ihre Ausbildung als Polygrafin ab und arbeitet zunächst bei diversen Werbeabenturen. Seit vier Jahren ist sie als selbständige Fotografin in den Bereichen Mode, People und Werbung im In- und Ausland tätig.

www.ellin.ch

Ich erachte es als ein Highlight, meine Bilder hier auf Papier zu sehen. Die Qualität begeistert mich von A-Z und es macht mir Freude, darin zu blättern.

Ellin, obwohl Sie noch jung sind, haben Sie sich als Fotografin bereits einen Namen gemacht. Das wäre doch Grund genug, von sich zu erzählen. Erstaunlicherweise erfährt man auch auf Ihrer Webseite nichts über Sie. Weshalb?

Nun, es liegt mir nicht besonders, über mich selbst zu schreiben, ich wüsste nicht, was die Leute interessieren würde. Ich versuche, durch meine Arbeit zu überzeugen.

Was fasziniert Sie an der Fotografie so sehr, dass Sie das Risiko der Selbständigkeit in einer derart schwierigen Branche eingehen?

Neben der Kreativität und Freiheit ist es vor allem die Vielseitigkeit meiner Arbeit. Immer wieder lerne ich interessante Leute bei den unterschiedlichsten Shootings kennen. Für Jobs kann es einen in die ganze Welt verschlagen. Man findet sich in einem luxuriösen 5-Sterne-Hotel bis hin zu einer Giesserei, wo es heiss, dreckig und laut ist. Solche Dinge erlebt man bei einem Bürojob kaum.

Welche fotografischen Bereiche sind Ihre Favoriten?

Die Modefotografie liegt mir ganz klar am meisten am Herzen, ich liebe Mode und bin sehr froh, dass ich in dieser Branche arbeiten darf. Ebenfalls sehr gerne mache ich People- und Werbeshootings. Grundsätzlich kann man sagen, dass ich gerne Menschen fotografiere.

Mit welchen Projekten beschäftigen Sie sich zur Zeit?

Ich habe diesen Januar bei gleich 2 Ausstellungen mitgemacht, zum einen die Photo16 und zum anderen eine Gruppenausstellung "Pretty in Pink", bei welcher Geld gesammelt wird für den Kampf gegen den Brustkrebs. Die Resonanz bei beiden Projekten war gross, und es haben sich daraus weitere allfällige Zusammenarbeiten ergeben. Momentan prüfe ich, welche Projekte  ich da spannend fände und wie sich das ganze entwickelt. Zudem freue ich mich bei dem diesjährigen "Fashionhotel"-Event das "Titelbild" zu stellen. Im Frühling, wenn es dann wieder erträglicher wird mit den Temparaturen, werde ich noch ins Ausland gehen, sicher nach Paris und New York und vielleicht in den Norden. 

Welche beruflichen Zielen verfolgen Sie, was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Gerne möchte ich für längere Zeit in Paris oder Mailand shooten, am liebsten jedoch in New York. Das sind sehr spanndende Städte für Fotografen, aber mit hartem Pflaster. Das Arbeiten mit speziellen Models wie etwa Kate Moss würde mich sehr reizen; ich glaube, von der jahrelangen Erfahrung solcher Top-Models profitieren zu können.

Wir durften für Sie ein grossformatiges Fotobuch herstellen. Wie stehen Sie zu Papierbildern in einer digitalen Welt und was halten Sie von Ihrem Buch?

Nun, ich komme ja als Polygrafin von der "papierenen" Welt. Schöne Magazine und Prints liebe und sammle ich; sie wirken lebendiger und schöner als Bilder auf dem Monitor, man kann sie anfühlen. Im Luxussegment (Sammelstücke) oder als Familienchroniken und dergleichen werden Bilder in Papierform nie verschwinden. Bei vergänglichen Medien wie Zeitungen wird das Digitale das Papier wahrscheinlich völlig verdrängen. Was mein Buch anbelangt: ich erachte es als ein Highlight, meine Bilder hier auf Papier zu sehen. Die Qualität begeistert mich von A-Z und es macht mir Freude, darin zu blättern. Das Buch wirkt schlicht und auf den Punkt gebracht, was beeindruckt. Ich werde es mit Stolz als mein Portfolio zeigen.

Ellin, herzlichen Dank für das Interview und weiterhin viel Glück und Erfolg!

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